Dimitra Charamandas / Oliver Krähenbühl
fragility

02.10. – 31.10. 2021

Zu den Arbeiten von Oliver Krähenbühl:
Während der Corona-Zeit entstand der Zyklus «new fragility». Oliver Krähenbühl spürt in dieser Werkgruppe auf Aquarell– Blättern der Fragilität nach, die so unvermittelt zum Alltag gehört. Vermeintlich Unverrückbares ist plötzlich infrage gestellt. Die lineare Entwicklung von Gesellschaft und Ökonomie wie auch persönliche Biografien bekommen Risse und Brüche.

Oliver Krähenbühl’s Aquarell-Blätter entwickeln sich aus dem Machen heraus. Ausgangspunkt zu der ersten Zeichnung ist die ganz konkrete, reelle Situation. Daraus folgen Abwicklungen, freie Übersetzungen, die sich in weitere Gebiete fortbewegen. Sie erinnern an Architektur, an Pläne oder Muster, teilweise in starrer, manchmal auch in weicher Form, sodass man ihren Impuls zur Bewegung spürt.


 
Dimitra Charamandas  fragility
Der Mensch, selbst im Grunde so verletzlich, ist zur brachialen Naturgewalt geworden. Der Moment der Realisation verpflichtet zum Protest; Eine Welt – an ihren dunkelsten Stellen abstruser als jeder erdenkliche Alptraum – verlangt nach den lebendigsten, rebellischsten Träumen.
Wichtiger als die Bestanteile der fragilen Konstellationen sind die Eigenschaften der abgebildeten Körper – und die Kräfte, die ihre Form determinieren. Der Mensch, wenn auch vordergründig abwesend, konstruiert, errichtet und beeinflusst. An der Schnittstelle von natürlich und geformt, geformt und deformiert trifft intakt und geschmeidig auf gebrochen, fragil auf brachial.    Dimitra Charamandas

Dimitra Charamandas Bilder durchlaufen unzählige Stadien, bis sie zu der Reife der Präsentation gelangen. Als Ausgangspunkt kann ein Textfragment wie auch ein fotografisch dokumentiertes Fundstück oder eine Xerox-Kopie dienen. Daraus entstehen Skizzen, Farbstudien, Eintragungen in ihr persönliches Logbuch. Aus der Formfindung der ersten gemalten Bilder entstehen in verschiedenen Prozessen Ton– und Keramikfiguren. Manchmal werden diese von der Künstlerin glasiert, wiederum abgezeichnet und in einer erneuten Umwälzung auf die grossformatige Leinwand übertragen. Es kann aber auch gut sein, dass dieser Impuls, um Texturen und Beschaffenheit zu erkunden, zuvor noch zu einem köstlichen, griechischen Essen führt und dieses, wiederum in anregender Gesellschaft unter Freundinnen und Freunden, dann zur Bildkomposition gelangt.