Gunter Frentzel
Angelehnt

02.05. – 12.07. 2015

Gunter Frentzel nennt seine Bilder Zeichnungen.

Skulpturen sind bei ihm oft Wandarbeiten, nicht freistehend im Raum. Die Wand–Skulptur löst sich aus der Wand heraus in den Raum, ihre Enden gleiten in den Boden. Oder sie steht als Skulptur im Raum und lehnt sich lässig an, an die Wand.

Anlehnung

Anlehnung an einen Körper. Die Wand.
Anlehnung an eine Idee. Der Halt.

Anlehnung an ein Vorkommnis. Die Geschichte.

Erst anlehnen, dann schichten. Erst Geschichte, dann aufbauen. Stab um Stab. Zug um Zug schichten.

Dann auch freistehende Skulpturen. Freistehend heisst, auf dem Boden stehend. So auf dem Boden stehend, wie an der Wand lehnend. Angelehnt am Boden. Manchmal ist es nur ein Stab, der am Boden angelehnt liegt. Alle weiteren, folgenden Stäbe lehnen sich am vorgängigen Stab an. Anlehnung auf Anlehnung. Soweit Anlehnen und Anlehnen, bis der Moment der Entscheidung brennt: Jetzt aufhören.

Gunter Frentzel describes his pictures as drawings.
Often, Frentzel’s sculptures are wall artworks that do not stand self-supporting in the room. The wall sculpture liberates itself from the wall and into the room. Its ends slide into the ground, or it stands in the room as a sculpture, leaning casually against the wall.

First lean, then layer. First story, then development.
Bar by bar.
Layering, step by step.

Then the addition of freestanding sculptures. ‘Freestanding’ as in standing on the floor. Standing on the floor like leaning on the wall. Leaned on the floor. Sometimes, it is merely a pole lying on its side, leaning on the floor. All subsequent poles are leaning on the previous pole. Lean upon lean. Leaning upon leaning, until the moment of decision has arrived. Now stop.