Aszendierender Jesus
Architekturgeschichte, Religionsgeschichte und Ausstellungsgeschichte vermählen sich an diesem Ort zu einer ganz spezifischen Situation. Die Entscheidung, im ehemaligen Altarraum einen aszendierenden Jesus an die Wand zu sprayen, entspringt bei Thomas Ruch aus der Frage: «Was kann ich hier tun, das niemand erwartet und das kein Künstler hier machen würde.»
Eigentlich ist es selbstverständlich, genau da einen Jesus anzutreffen, zumal ihn die Liturgie dort vorsieht. Trotz dieser Selbstverständlichkeit irritiert er den Betrachter — im nicht mehr sakral genutzten Kirchenraum befremdet dies. Und genau deshalb steht hier das Bild von Jesus, gerade weil es so normal ist.
Thomas Ruch